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3. Tag Alftavatn (540 m) über Hütte Hrafntinnusker (1070 m) nach Landmannalaugar (580 m), 21 km, Dauer ca. 9 1/2 bis 10 1/2 Stunden
Der dritte Tag beginnt wieder mit klirrender Kälte. Trotzdem krieche ich aus dem Zelt, um mir den Sonnenaufgang über dem Alftavatn anzuschauen. Nach ca. 1 h ist das Schauspiel dann vorbei und ich krieche wieder in den Schlafsack. Aber richtig warm werde ich nicht mehr. Vom Zeltplatz aus kann man den Anstieg, der auf uns wartet, bereits sehen. Die nächsten 2 Stunden sind wir damit beschäftigt uns die 400 m Höhenunterschied bis zum Hochplateau hochzuschuften. Aber auch auf dem Hochplateau wird es dann nicht viel einfacher. Ständig geht es 20-30 m rauf und runter. Es müssen Altschneefelder und Altschneehänge überquert werden. Einer dieser Altschneehänge läd mich zu einer Rutschpartie auf dem Hosenboden ein. Ich bin beim Abstieg ausgerutscht und sause so 5-6 m bergab. An der Hütte Hrafntinnusker machen wir eine Pause und beratschlagen das weitere Vorgehen. Es ist erst 13 Uhr und beide haben wir keine Lust, die Nacht mit dem Zelt auf ca. 1100 m zu verbringen. Wir beschliessen erst einmal Mittagessen zu kochen. Von Landmannalaugar ist ein Wanderer aus England aufgestiegen. Wir fragen ihn, wie lange er bis hierher gebraucht hat. Er meint 3 1/2 Stunden. Und so steht unsere Entscheidung fest, wir brechen wieder auf und setzen den Weg nach Landmannalaugar fort. Nach ca. 1 h kommt uns die Gegend dann irgendwie bekannt vor. 1995 sind wir schon einmal einen Teil bis zur Hütte Hrafntinnusker aufgestiegen. Nach einer weiteren 1/2 Stunde kann man dann den Zeltplatz im Tal bereits sehen. Es vergehen aber noch einmal fast 2 Stunden, bis wir matt über den Zeltplatz von Landmannalaugar trotten und uns einen Platz für das Zelt suchen. Nach einem guten Abendbrot liegen wir erst einmal 1 1/2 Stunden im Naturpool von Landmannalaugar. Und so ein Bad im Pool wirkt wie eine Schlaftablette . Vom Bad aufgeheizt ist mir die erste Nacht seit 3 Tagen richtig warm im Schlafsack.
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